Lauter Typen

Es gibt viele Theorien, was den Erfolg eines Vereins ausmacht. Und noch größer ist die Anzahl der Charakteristika, die für die gedeihliche Entwicklung eines Vereins genannt werden. Von Theoretikern wie Praktikern.

Eine Lange-Lebens-Formel für Vereine, aber auch für jede Form von Gemeinschaft, die sich immer wieder findet: Die Zusammensetzung muss stimmen. Erst, wenn die unterschiedlichen Grund-Typen in entsprechenden Strukturen agieren oder auch nicht, funktioniert ein Verein. Aber keine Sorge: In fast jedem Verein finden sich die Typen und Strukturen beinahe von selbst.

vereinsKULT hat die unterschiedlichen Typen einer Vereinsvorstandschaft einmal zusammengestellt und benannt. Selbstverständlich trifft die Beschreibung sowohl auf weibliche als auch männliche Mitglieder der Vorstandschaft eines Vereins zu.

Der Entscheider: Bis auf wenige Ausnahmen (wenn z.B. ein Organisationsleiter frei nach dem Motto „wer sich unter mir Vorsitzender schimpft, ist mir egal“ agiert) ist es der 1. Vorsitzende. Einer muss ja der Chef sein und Entscheidungen treffen, denn für zu viel Demokratie ist meist nicht genügend Zeit. Dieser Meinung ist zumindest der Entscheider, der die Mehrheit hinter sich weiß, weil

  • jeder froh ist, wenn er nicht selbst mit Arbeit und Ärger behelligt wird
  • ein starker 1. Vorsitzender meist auch den Erfolg des Vereins garantiert

Immer schwierig: ein aktiver Ehrenvorsitzender. Vereine, die solche Strukturen vorsehen, stehen früher oder später vor der Situation, dass der Ehrenvorsitzende mit der Arbeit des 1. Vorsitzenden zufrieden ist. Und „weil wir früher das anders und besser gemacht haben“, ist Ärger vorprogrammiert.

Der Organisator: Meist tatsächlich auch der Organisationsleiter eines Vereins, manchmal auch der 2. Vorsitzende. Er besitzt in der Regel zwei Vorteile

  1. für die Verwaltung des Vereins und seiner Mitglieder einen PC und fundierte Excel-Kenntnisse oder einen PC mit hilfreichem Programm.
  2. für die Vereinsmaterialien einen großen Lagerraum. Bzw. er kennt jemanden, der einen großen Lagerraum besitzt.

Der Star: Man erkennt ihn daran, dass sein Foto am häufigsten in der Zeitung ist. Der Star kann der Top-Sportler, der Top-Musiker, aber auch der 1. Vorsitzende sein. Einen „Star“ zu haben ist wichtig für Sponsoren und Nachwuchsgewinnung.

Der Schatzmeister: Er verwaltet das Geld, er „sitzt“ auf dem Geld. Er ist Ruhepol und Stütze des Vereins.

Der Moderator: Jeder Verein steckt früher oder später in einer Krise. Dann ist es wichtig, auf ein Vorstandsmitglied zurückzugreifen, das von allen anerkannt ist und dem es tatsächlich nur um die Sache bzw. den Verein geht. Häufig ist der Moderator Beisitzer (manchmal Schriftführer) und nur deshalb nicht 1. Vorsitzender, weil er beruflich keine Zeit hat oder bereits in mehreren anderen Vereinen aktiv ist.

Die Opposition: Wichtig für die Lebendigkeit eines Vereins, insbesondere über die Amtszeit des 1. Vorsitzenden hinaus. Sorgt für Diskussionskultur und das interne „Feindbild“, das die anderen nur zusammenschweißt. Im Idealfall ist die Opposition der Jugendleiter mit einer starken Jugend im Rücken.

Die Arbeiter: Ohne die geht es nicht. Vereinsfeste, Mannschaftsbetreuung, Sponsorengewinnung – ein Verein lebt von einer Mindestanzahl an (Vorstands-)Mitgliedern, die anpacken, wenn es darauf ankommt – ansonsten aber keinerlei Führungsambitionen haben.

Die Zuschauer: Im Gegensatz zu den Arbeitern wollen diese Mitglieder nicht einmal arbeiten. Aber sie sind wichtig für die Verankerung in der Gesellschaft (mitgliederstarke Vereine!), eventuell fürs Renommee (Lokalprominenz aus Politik und Wirtschaft) und in jedem Fall für die Vereinskasse (Beiträge). Wenn überhaupt in der Vorstandschaft, dann als Beisitzer oder eventuell Kassenprüfer.

Was haltet ihr von unserer Typologie der Vereinsvorstandschaft? Ist es bei euch auch so – oder doch ganz anders? Dann schreibt uns doch bitte via Kommentar-Funktion oder einfach per eMail an blog@vereinskult.de.

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